Im oberen Container findet die dystopische sowie utopische Auseinandersetzung mit Vergangenheit und Zukunft statt. Die XR-Szenen sind künstlerisch-abstrakt gestaltete szenische Dialoge zwischen Menschen.
Während der Ausstellung im Sommer 2023 nutzen wir als Rahmen dieser Szenen die beiden verglasten Enden des Containers, die nicht nur einen Blick in die Landschaft ermöglichten, sondern auch den Eindruck einer direkten Verbindung des Besuchers mit der Natur schaffen.
Dahinter steht mehr: Die Landschaft ist geprägt von Wäldern (die unter dem Klimawandel leiden), von Landwirtschaft (die mit modernen, digitalgesteuerten Maschinen betrieben wird), von Windrädern (die den Aufbruch in eine Energieversorgung der Zukunft symbolisieren), von Gebäuden (die für die Besiedlung des Landes durch den Menschen stehen). Die Gegend ist zudem geprägt von archäologischen Ausgrabungen: Unweit wurde die bronzezeitliche Himmelsscheibe von Nebra gefunden. Den Ehringsdorfer Urmenschen fand man südlich der Spiegelarche in der Nähe Weimars. Diese Funde stammen aus einer Zeit, die mehr als 200.000 Jahre zurückliegen könnte. An der Fundstelle Bilzingsleben wurden Reste des Homo erectus gefunden, die etwa 400.000 Jahre alt sind. Wir sind also in einer Gegend, in der die lange Geschichte des Menschen nahezu handgreiflich wird: Ist das nicht ein hervorragend geeigneter Ort, um über den Menschen, sein Herkommen und seinen Weg ganz grundsätzlich nachzudenken?
Die XR-Inszenierungen benennen die Zeiten, in denen sie spielen, nicht genau. Denn die in der XR agierenden Wesen (Menschen einer weit zurückliegenden und weit in die Zukunft reichenden Zeit), sind sozusagen nur die Projektionsflächen der über sie erzählten Geschichten.
Um das verdeutlichen, treten die Figuren in sogenannten Morphsuits (rote Ganzkörperanzüge) auf. Die Figuren in der VR interagieren: sie reden, streiten, haben körperlichen Kontakt etc.